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Corona-Pandemie behindert Projektarbeit: Projektmanager verlässt Think Tank

Patna/Pfeffenhausen – Nachdem es uns zusammen mit unserer Partnerorganisation Prayatna zu Beginn der weltweiten Corona-Pandemie noch gelungen war, mit Abhishek Anand einen neuen Projektmanager einzustellen, holt uns die Pandemie jetzt auch ein.

Nach rund drei Monaten hat Abhishek Anand das Education Policy Institute (EPIB), unser Think Tank für das Recht auf Bildung in Bihar, auf eigenen Wunsch hin verlassen. Hierfür gab es Anands eigenen Angaben zufolge mehrere Gründe, die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen von NBV zählte ausdrücklich nicht dazu. Vielmehr belastete ihn die Arbeit im Home Office infolge des strengen Lockdowns in Indien, weswegen ihm auch ein Umzug nach Patna mit seiner Familie noch nicht möglich gewesen war. Auch die fehlende Arbeit als Teil eines Teams belastete ihn. Hinzu kamen gesundheitliche Gründe im familiären Umfeld Anands, die ihn letztlich zu dieser Entscheidung zwangen.



Nachdem unsere ordentliche Mitgliederversammlung am 13.06.2020 gerade erst die Fortführung und Weiterfinanzierung des EPIB beschlossen hatte, nimmt unser Vorstand das Ausscheiden Anands aus seinem Arbeitsverhältnis mit Prayatna nun zum Anlass, die Zukunft des Bildungsprojektes – und hierbei vor allem des EPIB – zusammen mit den verantwortlichen Personen in Indien zu diskutieren. Diese Diskussionen sollen dazu dienen, die Partnerschaft mit Prayatna weiter zu stärken und sicherzustellen, dass zukünftige EPIB-Mitarbeiter*innen jede mögliche Unterstützung und eine gute Arbeitsumgebung erhalten. Dabei sollen auch insbesondere jene Bereiche diskutiert werden, die von ehemaligen Projektmanagern als problematisch identifiziert wurden, etwa die fehlende Teamstruktur oder eine diffuse Stellenbeschreibung. Ziel ist es, Rückmeldungen für Verbesserungen zu nutzen, um das EPIB institutionell zu stärken.

Das EPIB als solches soll dabei erhalten bleiben, womöglich allerdings mit der Einstellung eines neuen Projektmanagers gewartet werden, bis finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, die den Aufbau eines Teams – zumindest für einen konkret teilprojektbezogenen Zeitraum – erlauben. Zugleich diskutieren wir vor dem Hintergrund der aktuell noch nicht absehbaren Wiederöffnung der Schulen in Indien konkrete Projekte in staatlichen Schulen oder Dörfern in Bihar.

Abhishek Anand untersützte während seiner Tätigkeit am EPIB auch Verteilaktionen unserer indischen Patner während der Pandemie.

Sobald die notwendigen Diskussionen abgeschlossen sind, werden unsere Mitglieder auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Zukunft des Bildungsprojekts diskutieren und darüber entscheiden.

Weil infolge der Corona-Pandemie eine Genehmigung des von uns geplanten Mentorenprojekts in absehbarer Zeit aussichtslos erscheint, haben wir außerdem den bereits bewilligten Förderantrag aus Mitteln des Kleinprojektefonds des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) zurückgenommen.

Doch trotz dieser pandemiebedingten Einschränkungen steht die Fortführung unserer Projektarbeit in Indien nicht zur Debatte. Starke öffentliche Schulen sind insbesondere in der Pandemie ein wichtiges Sicherheitsnetz. Zuletzt hat beispielsweise die Regierung des Bundesstaates Bihar eine Forderung des EPIB umgesetzt, indem es statt reiner Geldtransfers Essen in Form von Reis an die Eltern der Kinder staatlicher Grundschulen verteilt hat. Damit tragen staatliche Grundschulen, anders als Privatschulen, auch während der Pandemie zur Sicherung der Nahrungsversorgung bei. Daher ist und bleibt unsere Arbeit wichtig.

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